Echokardiographie
Die transthorakale 2D-Echokardiographie (2D-TTE) ist die am häufigsten angewandte echokardiographische Methode.
Für die Darstellung des Herzens wird der Schallkopf von außen auf den Brustkorb aufgesetzt. Mit Ultraschall werden Schnittbilder des Herzens erzeugt. Durch Einsatz zusätzlicher Verfahren wie der M-Mode Technik zur Vermessung des Herzens sowie der Dopplertechnik zur Erfassung der Flussrichtung und Flussgeschwindigkeit des Blutes im Herzen sowie in den angrenzenden Blutgefäßen können u.a. folgende Aussagen über das Herz getroffen werden:
- Größe der Herzhöhlen und Herzstrukturen bzw. krankhafte Veränderungen
- Funktion des gesamten Herzmuskels sowie von einzelnen Regionen (globale und regionale Funktionsanalyse, Ausschluss einer Herzschwäche)
- Beurteilung der Anatomie und Funktion der Herzklappen
- Erfassung von Herzfehlern
- Beurteilung der Anatomie und von Veränderungen der angrenzenden Blutgefäße
Die Darstellung der Herzstrukturen und der Funktion des Herzmuskels sowie der Herzklappen erlaubt z.B. die Erkennung einer Herzmuskelschwäche oder eines abgelaufenen Herzinfarktes. Es können Herzklappenfehler, z.B. Verengungen („Stenosen“) oder Undichtigkeiten („Insuffizienzen“) festgestellt werden.
Zusätzlich lassen sich Herzfehler (z.B. „Vorhof- oder Ventrikelseptumdefekt“), Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel („Perikarderguss“) oder einer Erweiterung der Hauptschlagader kurz nach Abgang aus dem Herzen („Aortenaneurysma“) diagnostizieren. Auch die Nachsorge von operierten Herzklappen (z.B. nach Rekonstruktion oder Klappenersatz) bzw. nach Herzklappeneingriffen in Kathetertechnik (z.B. „MitraClip“ oder „TAVI“) ist möglich.
Stress-Echokardiographie
Bei der Stressechokardiographie wird eine transthorakale Echokardiographie in Ruhe und unter Belastung (auf dem Fahrradergometer oder pharmakologisch mit Dobutamin) durchgeführt.
Die ergometrische Stressechokardiographie ähnelt einem Belastungs-EKG. Es wird mit Registrierung eines EKG`s eine ansteigende Belastung über ca. 10 Minuten in halbliegender, manchmal auch etwas gekippter, Position durchgeführt. Im Unterschied zum Belastungs-EKG werden in der Stressechokardiographie aber in Ruhe und unter Belastung zusätzlich echokardiographische Bildschleifen abgeleitet und digital gespeichert. Diese Bildschleifen werden nach der Untersuchung miteinander verglichen.
Eine Durchblutungsstörung am Herzen zeigt sich typischerweise bei zunehmender Belastung als Störung der Pumpfunktion des Herzens in dem minderdurchbluteten Bereich.
Medikamente (insbesondere ß-Blocker wie z.B. Metoprolol, Bisoprolol, Nebivolol, Atenolol, Propanolol oder Carvedilol) sollten in Absprache mit dem Arzt vor der ergometrischen bzw. pharmakologischen Stressechokardiographie pausiert werden.
Weitere Indikation für die Durchführung einer Stressechokardiographie kann die weitergehende Einschätzung von Herzklappenfehlern, speziellen Herzmuskelerkrankungen (z.B. HOCM) oder der globalen Pumpfunktion des linken Herzens unter Belastung sein.
Auch in neueren Studien wird der Stressechokardiographie eine hohe Wertigkeit attestiert und ist bei guter Belastbarkeit mit einem MRT vergleichbar.
Transösophageale-Echokardiographie (TEE)
Bei der transösophagealen Echokardiographie wird das Herz aus der Speiseröhre (Ösophagus) und dem Magen heraus geschallt. Von dort können einige Strukturen des Herzens dargestellt werden, die in der transthorakalen Echokardiographie von außen nicht ausreichend gut sichtbar sind.
Daneben erlaubt die höhere Schallfrequenz des Schallkopfes sowie die direkte Lage hinter dem Herzen – ohne Luftüberlagerung durch die Lunge – eine bessere Detaildarstellung einzelner Herzanteile (z.B. der Mitralklappe oder des linken Herzohrs). In unserer Praxis wird eine multiplane, transösophageale Echokardiographie durchgeführt, bei der der Schallkopf das Herz aus verschiedenen Richtungen anschallen kann.
Für die transösophageale Echokardiographie ist eine spezielle Vorbereitung erforderlich. Da eine Sonde in Speiseröhre und Magen eingeführt wird, ist eine Aufklärung und schriftliche Einverständniserklärung (mindestens 24 Stunden vor der Untersuchung) notwendig. Für die Untersuchung müssen die Patienten nüchtern sein (vier Stunden vor der Untersuchung kein Essen, Trinken, Rauchen). Die Untersuchung wird mit einer oberflächlichen Betäubung des Rachens und bei Bedarf auch mit beruhigenden/schlafauslösenden Medikamenten (keine Narkose) durchgeführt. Die Untersuchungsdauer liegt bei ca. 10-20 Minuten. Danach ist aufgrund der Rachenbetäubung über weitere 1-2 Stunden Nüchternheit notwendig. Wenn Beruhigungsmedikamente eingesetzt wurden, ist nach Ablauf einer ausreichenden Wartezeit in der Praxis eine Begleitung für den Weg nach Hause notwendig. Am Untersuchungstag ist dann keine Geschäftsfähigkeit gegeben und es darf kein Auto gefahren werden.
Diesen Eingriff führen wir am Standort Rummelsberg in unserem Herzkatheterlabor durch.
Doppler-/Duplexsonographie der Halsgefäße
Zusätzlich zu den beschriebenen Ultraschalluntersuchungen des Herzens bieten wir auch die sogenannte Duplexsonographie der Halsschlagadern (extrakranielle hirnversorgende Arterien) an. Mit dieser Methode werden die Schlagadern im Halsbereich untersucht, die den Kopf mit Blut versorgen. Es können u.a. Veränderungen durch Ablagerungen (Arteriosklerose) sowie Einengungen und Verschlüsse der Arterien dargestellt und Kontrollen nach Gefäßoperationen und Interventionen (Stentimplantation) vorgenommen werden.
Abdominelle Sonographie
Mit der Sonographie inkl. der farblichen Darstellung des Blutflusses (Doppler- und Farbduplexsonographie) der Bauchaorta dient der Früherkennung von Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose), sowie zum Aufspüren von Aneurysmen (Aussackungen der Gefäße), insbesondere bei Risikogruppen (männliches Geschlecht, Raucheranamnese, Alter).